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Leseprobe:

Die Brüder von Lasawa (1. Teil der "Böhmischen Trilogie")

Mit Zdenko sprach er, obwohl sie fast den ganzen Tag miteinander verbrachten, sehr wenig. Er hatte es in jener ersten Stunde, da er ihn beim Ballspiel getroffen, nicht über sich gebracht, dem Endlich-Gefundenen zu gestehen, wie lange er ihn gesucht, wie viele Wege er um seinetwillen gemacht hatte, ja, daß er nur seinetwegen, um den Bruder zu gewinnen, den Perwög-Namen ausgeschlagen, das Muttererbe fortgeworfen, die Heimat verlassen habe. Er gab auf Zdenkos Frage, wieso er hieher nach Wien gekommen sei, eine beiläufige Antwort, als hätte ihn Abenteuerei und Laune und vielleicht noch ein Auftrutzen gegen die großväterliche Herrschaft zu dieser Wanderung verführt. Auch hatte er nicht gesagt, daß er in Lasawa gewesen, und schließlich auch die Fahrt mit dem wahnsinnigen Mädchen verschwiegen. Zdenko drang auch nicht mit Fragen in ihn. Nur sein Blick ruhte oft, verstohlen forschend, auf dem jüngeren Bruder. Hie und da erkundigte er sich nach dem Handel, nach den Bräuchen der Landleute und Bürger in Tirol. Er war auf einer Fahrt einmal durch das Inntal gekommen, hatte sogar in Hall gerastet und daran gedacht, daß sein Vater hier eine zweite Frau genommen habe. "Und du bist nicht zu uns gekommen?" fragte Christof.

Redaktion: Alexandra Linder M.A. und Michael Ragg

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